Erste Testfahrt – Roadtrip Spanien im Winter 2024

Da wir unser neues Wohnmobil schließlich mal testen mussten, entschieden wir uns kurzerhand für einen Roadtrip nach Spanien. Anfangs überlegten wir zwar noch ob wir die erste Testfahrt nicht näher und kürzer gestalten sollten, doch allein der Gedanke, die Reise (aufgrund des schlechten Wetters) größtenteils im Wohnmobil verbringen zu müssen, brachte uns schnell davon ab. Somit war klar – es musste Richtung Süden gehen und Spanien versprach hier schlichtweg die größte Chance auf ein paar warme sonnige Tage.

Richtung Irgendwo - Start

Ohne großen Plan und Vorbereitung gestartet

Einen genauen Plan und ein spezielles Ziel für die Reise hatten wir ganz bewusst nicht, schließlich ist der Weg das Ziel. In den rund drei Wochen die uns zur Verfügung standen, wollten wir uns einfach nur nach Süden treiben lassen und sehen was sich ergibt.
So, nachdem das grobe Ziel nun feststand, gab es noch einiges vorzubereiten. Wobei wir ehrlich sagen müssen, dass wir uns bei den meisten Dingen einfach dachten, dass sich das vor Ort schon irgendwie alles fügen würde. Und mal ehrlich – egal, wie gut man sich vorbereitet – man kann doch nie für alle Eventualitäten gewappnet sein.

Spanische Gasflasche

Zu unsrer wohl größten Vorbereitung zählte der Kauf einer spanischen Gasflasche inkl. Adapter, die wir über Facebook Marktplace erwarben. Uns war es wichtig, sie vorab noch in Deutschland zu besorgen, da wir von möglichen Problemen in Spanien hörten. Und ein was wollten wir auf keinen Fall – frieren!
Da wir auch größtenteils auf Stellplätzen übernachten wollten, holten wir uns noch die „park4night“- und die „CAMPING-CAR PARK“-App.
Nur wenige Tage vor Abreise beantragten wir dann noch die französische Umweltplakette, da wir nicht ausschließen konnten dass wir in diversen Umweltzonen in Frankreich landen würden. Natürlich kam die Plakette nicht mehr rechtzeitig vor Abfahrt an. Doch zum Glück reicht ja auch eine Kopie der Rechnung als Beleg für die Bestellung des sogenannten Luftqualitätszertifikats. Darüber hinaus haben wir uns die grobe Route auf Google Maps angeschaut und entsprechend die Karten für den Offline-Modus heruntergeladen. Schließlich hatten wir nur begrenzt Internet im Ausland.

Aufbruch

Nun war es also so weit – wir starteten am Mittwoch den 03. Januar 2024 so gegen 12:30 Uhr vollgetankt aus den schönen Unterfranken Richtung Süden. Das Wetter war natürlich typisch deutsch zu dieser Jahreszeit, also verregnet, kalt und grau. Zudem ging ein heftiger Wind, so dass alles förmlich danach schrie Reißaus zu nehmen.

Apropo Wind, bereits nach nur drei Stunden Fahrzeit, hatten wir den ersten Schreckmoment. Wir hörten einen dumpfen Knall und die Temperatur fiel plötzlich rasant nach unten. Der Übeltäter wurde schnell gefunden: Es war die Dachluke im Heck, die durch den heftigen Wind einseitig aufgesprungen ist, da die Verriegelungen an dem einem Halter/Griff komplett fehlten, bzw. abgebrochen waren. Eine Lösung war zum Glück auch schnell gefunden, von nun an sorgte ein Spanngummi, bei jeder Fahrt dafür, dass unsere Dachluke geschlossen blieb.

Allgemein ließen uns Wetter und Verkehr nur recht langsam voran kommen, so dass wir uns erst gegen 18:30 Uhr der französischen Grenze näherten. Da es um diese Uhrzeit natürlich bereits dunkel war und wir ehrlich gesagt auch ziemlich fertig waren, entschieden wir uns für eine Übernachtung auf dem Autohof „Schauinsland“ (letzter Rasthof vor der französischen Grenze).

Generell beschlossen wir möglichst nur tagsüber zu fahren – man möchte ja schließlich auch möglichst viel sehen unterwegs. Zudem ist es bei Dunkelheit relativ schwer einen geeigneten Schlafplatz zu finden. Denn Rasthöfe, Tankstellen usw. wollten wir in Frankreich und Spanien aus Sicherheitsgründen meiden. Spoileralarm: Es gelang uns nicht immer vor Einbruch der Dunkelheit etwas Geeignetes zu finden!

 

Möglichst mautfrei durch Frankreich mit Übernachtung in Molinet

Am nächsten Morgen ging es dann gut ausgeruht also endlich über die französische Grenze. Wir haben uns ganz bewusst für die mautfreie Strecke über die A75 entschieden, da diese zum einen landschaftlich wirklich sehenswert und zum anderen natürlich auch wesentlich günstiger ist (man bedenke, dass Frankreich die Maut nach Fahrzeughöhe berechnet und wir mit unseren 3,14 m somit nicht allzu gut davon kommen).

Unterwegs hieß es: volle Konzentration – gefühlt alle 500 Meter wechselten sich Kreisverkehre und potenzielle Blitzerstandorte ab. Entspanntes Fahren sieht definitiv anders aus, auch wenn wir am Ende wohl Glück hatten und ohne teure Erinnerungsfotos davonkamen.

Gegen Nachmittag begannen wir mit der Suche nach einem geeigneten Stellplatz. Dies gestaltete sich schwerer als gedacht, da wir uns noch unheimlich schwer taten abzuschätzen, bis wann wir wo sind. Auch die Vielzahl der gelisteten Stellplätze auf Park4night war anfangs etwas überfordernd. Nach längerer Suche fanden wir dann schließlich zwei Stellplätze, die wir bis Einbruch der Dunkelheit erreichen würden. Die Tatsache, dass die Sonne sich bereits ab ca. 17 Uhr verabschiedete erleichterte uns die Suche nicht gerade.
Die Adresse des ersten Stellplatzes also ins Navi eingegeben und los gings. Dummerweise führte uns dieses nicht zu unserem auserwählten Stellplatz, sondern mitten hinein in eine Innenstadt mit kleinen süßen Gassen und malerischen Torbögen. Der Alptraum eines jeden Alkovenfahrers.

Nachdem wir zum Glück ohne größere Probleme wieder außerhalb waren, war es bereits dunkel. Glücklicherweise hatten wir noch einen Alternativplatz ganz in der Nähe rausgesucht. Hier hatten wir dann auch endlich Erfolg. Am Ortsrand von Molinet fanden wir einen tollen kostenlosen Stellplatz direkt am Wasser, der nicht nur Ver- und Entsorgung anbot, sondern auch noch über saubere Toiletten verfügte. Nach einem langen Tag konnten wir hier dann noch eine sehr ruhige Nacht verbringen.

2024 Stellplatz in Frankreich - Molinet
Stellplatz in Molinet

Nur das Wetter spielte noch immer nicht mit. Kälte und Dauerregen machten unseren ursprünglichen Plan, Frankreich nicht nur als Transitland zu nutzen, sondern auch hier schon Verschiedenes zu besichtigen, zunichte.
Mit echten französischen Croissants und Baguette im Gebäck, beschlossen wir also Richtung spanische Grenze zu fahren und evtl. auf dem Rückweg noch einmal etwas Zeit in Frankreich einzuplanen, wenn das Wetter besser ist.
Unterwegs hielten wir noch an einem großen Supermarkt, um unsere Vorräte aufzufüllen.

Endlich Spanien – im windigen L´Escala gestrandet

Der dritte Tag unserer Reise bestand gefühlt nur aus Fahren. Als wir den ersten Blick aufs Meer werfen konnten, waren wir noch euphorisch. Doch je später es wurde, umso mehr schlug das Wetter um. Zwar regnete es nicht mehr, doch der Wind war so heftig, dass man das Wohnmobil nur schwer auf der Straße halten konnte und es in den Pausen auch nicht verlassen wollte. Hinzu kam, dass es bereits langsam dunkel wurde, und wir noch immer keinen Stellplatz zur Übernachtung finden konnten. Unsere Laune ging immer mehr nach unten – so hatten wir uns das nicht vorgestellt.

Gegen 18.30 Uhr versuchten wir unser Glück dann auf dem Campingplatz Lacus in L´Escala, wo wir auch tatsächlich noch einen Stellplatz bekamen. Hier zahlten wir für 2 Nächte inkl. Wifi 37 Euro. Der Platz ist nichts Besonderes, aber er verfügt über saubere Sanitäranlagen und eignet sich perfekt für die Durchreise. Zudem liegt er mitten im Ort, wodurch fußläufig alles erreichbar ist.

Der nächste Morgen weckte uns endlich mit dem lang ersehnten Sonnenschein und direkt nach dem Frühstück ging es erst einmal an den Strand. Allein der Anblick der Wellen und des Meeres entschädigte uns für die Strapazen des letzten Tages. Zwar war es immer noch sehr windig, aber immerhin schien die Sonne. Hier verbrachten wir noch einen entspannten Tag an der Strandpromenade. Gern hätten wir ihn noch bei einem leckeren Abendessen ausklingen lassen, doch das mussten wir uns dann im Wohnmobil selbst zubereiten. Denn es waren nicht nur alle Restaurants und Imbisse geschlossen, sondern auch bei den örtlichen Einkaufsläden stand man vor verschlossenen Türen. Irgendwie war uns gar nicht bewusst, wie ausgestorben die sonst so belebten Strandpromenaden um diese Jahreszeit sind.

Cambrils mal anders

Am 07.01.2024 ging es schließlich für uns weiter Richtung Süden. Das Wetter war anfangs leider nach wie vor ziemlich windig, legte sich glücklicherweise dann später doch noch. Nach einen kurzen Stop an einem Lidl um unsere Vorräte aufzustocken, steuerten wir dann erst mal einen Strand an, an dem wir uns ein wenig die Beine vertraten. Unser nächstes Ziel sollte ein Campingplatz im wunderschönen Örtchen Cambrils sein, das wir schließlich nach etwa 4,5 Stunden erreichten. Auch hier hatten wir anscheinend wieder Glück, denn wie ergatterten wieder ein freies Plätzchen und das ganz ohne Reservierung.

2024 Spanien Cambrils

Der Platz hieß Camping La Llosa und auch hier kauften wir uns wieder für zwei Nächte für 65,- Euro ein. Es war ein sehr sauberer Campingplatz mit tollen Sanitäranlagen und deutschen Platznachbarn aber auch sehr vielen Franzosen.

202 Spanien Cambrils - Camping La Llosa
unser Campingplatz in Cambrils

In der ersten Nacht wurde es nochmal ziemlich stürmisch und da der Platz und die Wege mit Sand und feinen Kies belegt waren ging es auch ordentlich zur Sache. So lagen wir im Bett und es hörte sich an als ob unser Fahrzeug gerade sandgestrahlt wird. Am nächsten Morgen, als der Spuk endlich vorbei war, inspizierten wir erst mal unser Wohnmobil. Alles gut…hatte sich schlimmer angehört als es letztendlich war.

Mit 14 Grad und Sonne ließ es sich hier insgesamt sehr gut aushalten, vor allem mit langen Strandsparziergängen und einer ziemlich menschenleere Strandpromenade. Es ist schon ein etwas merkwürdiges, aber durchaus tolles Gefühl diesen Ort mal so für sich zu haben. Gerade wenn man Cambrils schon mal früher in der Hauptsaison erleben durfte. Dementsprechend hatten natürlich auch hier die meisten Geschäfte geschlossen. Doch hier und da fand sich dann doch noch das ein oder andere offene Restaurant sowie ein kleines süßes Cafe, in dem wir bei herrlichem Blick aufs Meer einen Kaffee genießen konnten.

2024 Spanien Cambrils - Menschenleer

Peñíscola – einfach nur WOW

Am Dienstag den 09.01.2024 um ca. 11 Uhr brachen wir auch hier wieder unsere Zelte ab und machten uns erneut weiter Richtung Süden – diesmal mit dem Ziel Peñíscola. Dieses wirklich wunderschöne Küstenstädtchen erreichten wir nach nur rund zwei Stunden Fahrzeit – wobei wir unterwegs noch an einer Repsol Tankstelle hielten. Hier tauschten wir unsere mittlerweile leere Gasflasche gegen eine neue – für gerade mal 14,- Euro!

2024 Spanien Peñíscola

In Peniscola angekommen, steuerten wir direkt den Stellplatz Els Daus an. Für 8,40 Euro/Nacht konnten wir hier – gerade mal 50 m vom Meer entfernt wunderbar stehen. Schnell zog es uns auch sofort zu einer kleinen Erkundungstour Richtung Strand. Von hier aus konnte man einen herrlichen Blick auf die malerisch gelegenen Altstadt und die beeindruckende Festungsburg genießen, welche auf einer felsigen Halbinsel an der Küste liegt. Danach begutachteten wir noch einen etwas zentraler gelegenen Stellplatz in der Nähe, da wir mit unseren nicht ganz so happy waren und schlenderten anschließend noch etwas durch die Stadt. Und ratzfatz wurde aus unserer „kleinen Erkundungstour“ ein ausgiebiger, mehrstündiger Erkundungsmarsch.

2024 Spanien Peniscola - Strand


Am nächsten Tag packten wir wieder zusammen und fuhren mit unserem „kleinen Dicken“ zu dem zuvor besichtigten zentrumsnahen Stellplatz, da dieser neben einer Dusche auch Internet zu bieten hatte. Wichtig für uns – da es ab Nachmittag den ganzen Tag regnen sollte.

Für die wunderschöne Altstadt und die beeindruckende Festung nahmen wir uns den nächsten Tag ausgiebig Zeit – schließlich zeigte sich auch das Wetter mal von seiner besten Seite: Sonne, Sonne und nochmal Sonne. Und was sollen wir sagen, wir waren geflasht…nicht umsonst gehört Peñíscola zur Gruppe der „schönsten Dörfer Spaniens“! Absolutes „must see“ ist auf jeden Fall dieherrliche Festung, auch bekannt als Castillo de Papa Luna, errichtet auf einem 64 Meter hohen Felsen im 13/14 Jahrhundert von dem Orden der Tempelritter. Heute ist sie besonders berühmt, da sie bereits als Kulisse großer Filmproduktionen wie El Cid oder Game of Thrones mitwirken durfte. Für das Innere der Burg sowie den Garten von Papa Luna wird ein Eintrittsgeld von 5 € pro Person fällig. Diese lohnen sich allerdings absolut… allein schon für den atemberaubenden Ausblick über die gesamte Stadt.
Ein weiteres Highlight bildet natürlich auch die von der Burgmauer umringte, äußerst charmante Altstadt mit ihren malerischen Häuschen und engen Gassen, in denen sich Restaurants und Souvenirläden befinden. Auch hier waren wir wieder mal froh, sie nicht in der Hauptsaison erleben zu müssen. Denn wir können uns gut vorstellen, dass man dann von den Massen nur so durchgeschoben werden würde.

Planschen in Alcossebre

2024 Spanien Alcossebre Camping Playa Tropicana Castellon

Nach drei Nächten in Peñíscola trieb es uns am 12.01.2024 noch ein Stückchen weiter gen Süden, in das nur rund 40 km entfernte Örtchen Alcossebre. Dort angekommen steuerten wir den Überwinterer-Campingplatz Camping Playa Tropicana Castellon an. Zugegeben, der Platz reizte uns vor allem da er ein Hallenbad mit Whirlpool zu bieten hatte und zudem auch noch fast direkt am Strand lag. Es ist nun mal so, dass es auf Dauer schon etwas deprimierend sein kann, ständig das herrlich blaue Meer vor Augen zu haben aber nicht rein gehen zu können … ergo musste ein Lösung her;) So nahmen wir auch den relativ hohen Preis von 135,- Euro für 3 Nächte in Kauf. Etwas ärgerlich war der Strompreis; hierfür mussten wir pauschal 9 Euro/Tag zahlen.

Der Camping Platz an sich machte einen sauber und gepflegt Eindruck und besaß neben dem besagten Hallenbad und Whirlpool auch noch eine Außenpool-Anlage mit Palmen, einen Spielplatz und ein Verleih von Kajaks und Stand-Up-Paddling-Boards. Ebenso bot der Platz einen kleinen Einkaufsladen der gut ausgestattet und relativ günstig war sowie ein Restaurant, auf dessen Terrasse man den Ausblick auf das Meer genießen konnte.
Von unserem Platz aus konnte man nicht nur das Meer hören sondern man war auch in einer Minute am Strand (Kiesstrand mit felsigen Teilabschnitten), von wo aus man herrlich lange Spaziergänge vornehmen konnte. Besonders angetan waren wir von einer nicht weit entfernten kleinen Strandbar mit Restaurant namens Cuina Pura Vida. Ein Plätzchen mit einem richtig urigen und entspannten Ambiente, mit nachhaltigem Mobiliar, guter Musik und einem wunderschönen Blick auf das Meer.

Nach 3 Nächten Aufenthalt, wurde es schließlich Zeit wieder weiter zu ziehen. Doch diesmal leider nicht mehr Richtung Süden, sondern wir mussten uns (schweren Herzens) tatsächlich so langsam wieder auf den Heimweg machen. Es fiel uns wirklich schwer, denn wir hatten noch so viele Orte auf unserer Liste, die jedoch alle samt weiter unten lagen. Aber es half nichts, die Zeit lief uns davon und wir wollten die Rückfahrt schließlich auch entspannt angehen…. so let´s do it.

Tamarit über Stock und Stein

Und so kamen wir am 15.01.2024, nach gemütlichen rund 160 km in Richtung Heimat, auch schon an unserem nächsten Ziel an – Castell de Tamarit. Zwei Nächte haben wir dort an einem, am Fuße der Burg von Tamarit gelegenen, Campingplatz (Trillas Spa Tamarit) verbracht.

2024 Spanien Tamarit Campingplatz Trillas Spa Tamarit

Der Platz war ziemlich groß und hatte tatsächlich auch einiges zu bieten, wie u.a. Unterkünfte, Restaurant, Supermarkt, Pool, Fitnessraum und ja – auch einen beheizten Spa-Bereich. Allerdings hatte er auch seine Schattenseiten. Durch die vielen spanischen Dauercamper wirkte der Platz leider etwas heruntergekommen. Zugute halten muss man dann aber auch wieder, dass er wirklich sehr günstig war. Für 2 Nächte inkl Wifi zahlten wir gerade mal 35,- Euro.
Aber wie auch immer, wir waren schließlich nicht wegen des Campingplatzes hierhergekommen, vielmehr war es die Burg Tamarit (auf Katalanisch Castell de Tamarit), die uns interessierte.

2024 Spanien Castell de Tamarit

Nun erst mal wieder ein bisschen Klugscheißerwissen;) Streng genommen handelt es sich hierbei auch gar nicht um eine Burg, vielmehr ist es ein von Wehrmauer umgebenes Landgut, dessen Wurzel bis in das 11. Jahrhundert zurückreicht.
Das wirklich beeindruckende aber an diesem Bauwerk ist sein Lage, welche direkt am Meer auf einem Felsen liegt. Umringt von wunderschönen felsigen Buchten und langen ruhigen Sandstränden von wo aus man einen herrlichen Ausblick auf das Meer, aber vor allem auf die malerische Burg genießen kann.

Uns jedenfalls hat es dort sehr gut gefallen und wir genossen es, den langen Strand Richtung Altafulla zu laufen oder auf einen eindrucksvollen, abwechslungsreichen Weg zwischen Klippen und Stränden sowie jeder Menge ursprünglichen Landschaften zu wandern. Kleiner Tipp: Auf keinen Fall sollte man sich das kleine Naturjuwel Cala Jovera entgehen lassen. Es handelt sich hierbei um eine kleine Bucht mit einen etwa 90 Meter langen Strand mit feinem, goldfarbenem Sand. Direkt zu erreichen über den Burgweg der Castillo de Tamari.
Nach ausgedehnten Spaziergängen gönnten wir uns dann abends noch Entspannung im Spa Bereich. Dieser verfügt neben einer Sauna noch über fünf Jacuzzis und kann für 2 Euro/Person online gebucht werden. Wenn man dann noch – wie wir- das Glück hat, den Bereich ganz für sich allein zu haben, ist das einfach herrlich.

Blanes – herrlicher Ausblick mit Weitsicht

Am 17.01.2024 war es mal wieder soweit für einen kleinen Tapetenwechsel. Diesmal trieb es uns in das wunderschöne Städtchen Blanes an der sonnigen Costa Brava (ca. 100 km vor der französischen Grenze), wo wir für 49,- Euro die nächsten 2 Nächte verbrachten.

2024 Spanien Blanes Hafen

Dort angekommen steuerten wir einen wirklich tollen Campingplatz (Camping S’abanell) mit Meerblick an, bei dem wir sogar in erster Reihe ein Plätzchen für uns fanden – besser ging es nun wirklich nicht. Die Anlage war sauber und bot alles was wir benötigten: Toiletten, Duschen, Ver- und Entsorgung und natürlich auch Strom. Darüber hinaus besaß der Platz auf der anderen Straßenseite noch einen weiteren Bereich mit kleinen Hütten, Pool und kleinem Restaurant/Bar, welcher allerdings zu dieser Jahreszeit noch komplett geschlossen hatte.

2024 Spanien Blanes - Stellplatz mit Meerblick


Der Strand war nur ein Steinwurf von unserem Wohnmobil entfernt und gerade mal eine Straße trennte uns von einer wunderschönen, kilometerlangen Strandpromenade mit zahlreichen Restaurants und Cafes in der Nähe, die zum Teil auch wirklich geöffnet hatten. Tatsächlich war hier auch die Innenstadt weitgehendst geöffnet und auch, ja sagen wir mal für uns mittlerweile, ungewohnt belebt.

2024 Spanien Blanes - Promenade mit
Palmen

Für uns ein absolutes Highlight in Blanes war der doch etwas anstrengende Aufstieg zur Castell de Sant Joan. Denn oben angekommen (173 m Höhe), wird man mit einer überragenden Aussicht auf ganz Blanes und das Umland mehr als ausreichend belohnt.
Das Bauwerk stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde dort über eine bereits bestehenden Festung errichtet, die man wiederum zwischen dem 11. und 12. Jahrhundert datierte. Die Burg von Sant Joan spielte eine wichtige Rolle bei der Verteidigung der Region gegen Piratenangriffe. Heute sind nur noch der Turm und ein Teil der Mauer übrig geblieben, welche zum Kulturgut von nationalem Interesse erklärt wurde.

In Frankreich heftig durchgeblasen

Am 19.01.2024 machten wir uns schließlich weiter Richtung Heimat. Zuvor überlegten wir zwar noch ob wir unseren Aufenthalt in Blanes nicht noch etwas verlängern wollten, aber die Wetterkarte versprach nichts Gutes.

In Frankreich angekommen setzten wir diesmal auf die mautpflichtigen Autobahnen (Strecke über Lyon). Nicht, dass wir es so eilig hatten nach Hause zu kommen, doch das Wetter schlug (wie bereits erwähnt) um und so kämpften wir mal wieder mit heftigen Winden und sinkenden Temperaturen. Ein Déjà-vu… so, wie unser Urlaub begann, so endete er auch wieder. Somit war für uns klar – ab auf die Autobahn. Denn wenn wir eines aus der Herfahrt gelernt hatten, dann, dass mautfrei Straßen in Frankreich nur dann Sinn machten, wenn das Wetter mitspielt und man sich entsprechend auch das eine oder andere Sehenswerte unterwegs ansehen kann. Und mal ehrlich, es ist auf der Autobahn soviel entspannter zu fahren.

Doch nichts desto trotz wurde es am späten Nachmittag ziemlich ungemütlich. Der Wind nahm dermaßen zu, dass es kaum noch möglich war die Spur zu halten und wir somit gezwungen waren die nächstbeste Gelegenheit zu nutzen um es auszusitzen. Tatsächlich waren wir auch schon eine ganze Weile die einzigen Camper auf der Autobahn und somit wohl die einzigen Verrückten, die es wissen wollten. Vor allem wenn man mit so einem kleinen Dicken wie unserem unterwegs ist, der gefühlt genauso hoch wie lang ist;) Wie auch immer, wir fanden glücklicherweise einen Autohof mit jeder Menge freien Plätze – da hätte es einen wirklich schlimmer treffen können. Dort überlegten wir, wie es nun weiter gehen sollte, denn laut Wetterbericht wollte der Sturm erst spät in der Nacht nachlassen. Unsere Optionen waren somit: Hier bleiben und übernachten oder weiterhin auf unser Glück vertrauen und uns zu unserem geplanten Übernachtungsplatz durchzukämpfen, der – wie makaber ist das denn – nur etwas über eine halbe Stunde (laut Navi) entfernt lag. Nach langem Hin und Herüberlegen fiel unsere Entscheidung letztendlich auf die Weiterfahrt, da uns beiden nicht sehr wohl bei dem Gedanken war, auf einem Autohof in Frankreich zu übernachten. So fuhren wir also vorsichtig und mit gemäßigter Geschwindigkeit zu unserem ausgesuchten Stellplatz in Saint-Paul-Trois-Châteaux, an dem wir dann zwar durchgeschüttelt, aber letztendlich heil nach etwas über eine Stunde ankamen.
Was den Platz betrifft, so konnten wir weiß Gott nicht meckern. Es gab eine Ver- und Entsorgungsmöglichkeit, Kameraüberwachung und sogar eine öffentliche Toilette in der Nähe und das mal wieder für lau. Strom gab es zwar nicht, aber den brauchten wir ja auch nicht wirklich.

Ebenso nicht zu verachten war das Städtchen Paul-Trois-Châteaux. Tatsächlich entpuppte sich das Örtchen als durchaus charmant und beeindruckte hier und da sogar mit römischen Überresten. Nur zu gern hätten wir hier eine ausgiebige Erkundungstour gestartet, aber schon beim Gang zum Bäcker (am nächsten Morgen) wurden wir durch den eisigen Wind zur Eile getrieben – was will man machen, wir sind nun mal zwei Frostbeulen;)

Zurück in Deutschland schneller als geplant

Ein Blick auf den Wetterbericht versprach auch keine Besserung in den nächsten Tagen, somit war dann auch schnell klar, dass wir uns auf die direkte Heimreise machen würden. Ursprünglich geplant war es zwar die Rückreise möglichst gemütlich angehen zu lassen, mit dem ein oder anderen Stop unterwegs (wofür wir extra ein paar Tage Puffer eingerechnet hatten) aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Eine letzte Übernachtung nahmen wir noch auf deutscher Seite (auf einen Rasthof) vor, bevor wir letztendlich wieder in unseren verschneiten Zuhause ankamen.

Es sind oftmals gerade die letzten Kilometer einer solchen Reise, die einen in ein regelrechtes Stimmungstief treiben können. Und wenn wir merkten, dass wir auf unserer Heimreise etwas melancholisch wurden, trösteten wir uns mit dem Gedanken: Nach der Reise ist vor der Reise! Und so ist es ja schließlich auch. Es war gerade mal die erste Testfahrt, und die machte tatsächlich einen Riesenhunger auf die nächste Reise.

Für alle die es interessiert haben wir hier ein paar Daten zu unserer ersten Testfahrt zusammengetragen.
Insgesamt gefahrene Kilometer: 3.755 Km
Die reine Fahrzeit für diesen Trip betrug: 53:07 Stunden
Reisedauer: 03.01. bis 21.01.2024 (19 Tage)

Unsere Route im Überblick: